Lehren an der Universität Bayreuth
Im vergangenen Semester habe ich eine Lehrveranstaltung mit Studierenden der kulturwissenschaftlichen Fakultät abgehalten.
„To teach, we must believe in the potential of each person in the room. Unwaveringly. This is not to say we don’t get to have our bad days, our off days, the days when we really can’t stand to talk to another student or plan another lesson. But it does mean that we teach for a reason, and that reason lies in what lies in the heart of a student. What lay in our hearts when we were students. Hope despair melancholy desire passion hunger confusion. All the things it takes to learn to walk. All the things it takes to learn to do anything.” – Sean Michael Morris
Eine weitere Inspiritationsquelle ist dieser Blog, betitelt mit ‚Dear Students‚. Darin wird in Form von Briefe an Studierende ein bestimmtes Thema besprochen. Neben dem Unterhaltungseffekt werden verschiedene hochschuldidaktische Themen auf eine persönliche Weise angesprochen. Nicht alle Inhalte sind dabei ‚umsetzbar‘ oder ’nutzbar‘ sondern regen zum Nachdenken an und normalisieren die alltäglichen Paradoxien des Lehrens.
Ich habe in dem Semester das erste Mal ein blended course design mit den Studierenden der kulturwissenschaftlichen Fakultät ausprobiert. Dabei haben sich Selbstlernphasen (z.T. online) mit Präsenzphasen abgewechselt. Die Präsenzphasen dienten dazu, die Selbstlernphasen zu reflektieren, auszuwerteun sowie die neuen Phasen vorzubereiten. Die größte Herausforderung für mich bestand darin, auszuhalten. Ich hatte Probleme damit auszuhalten, dass ich nicht wusste, wie viele Studierende welches Workload bis zur nächsten Präsenzeinheit geschafft hatten. Ich konnte also die Präsenzphasen nicht im Voraus konkret planen. Ich hab mich dabon stressen lassen und habe mehrere Pläne ausgeheckt für den Fall wo… Nach dem ersten Präsenzblock, indem ich gemeinsam mit den Studierenden effiziente, dynamische Lernmomente erlebt habe, habe ich mich leichter getan, mich zu entspannen.
Mittlerweile haben die Studierenden die Veranstaltung evaluiert und ich habe mich über die Ergebnisse sehr gefreut. Einerseits wurde konstruktiv kritisch angemerkt, dass der Workload bei der Vorbesprechung sich sehr hoch anghört hatte, fast schon abschreckend. Allerdings konnten die meisten Studierenden nach den anfänglichen Verwirrungen und Widerständen, sich in die Aufgabenstellungen und das Format einarbeiten und hatten Freude an beidem. Das Format ermöglichte sehr flexible Lernprozesse der Studierenden. Die Aufgabenstellungen zielten darauf ab, verschiedene wissenschaftliche Tätigkeiten auszprobieren, in einem kollaborativen, lernpartnerschaftlichen aber auch individuellen Rahmen. Folgendes Buch hat mich dabei inspiriert: Blended Course Design Workbook. Auf dieser zugehörigen Webseite sind frei verfügbar auch Handouts und Planungshilfen zu finden.
Für einen anderen Kurs überlege ich gerade eine Art Schnitzeljagt zu organisieren. Dadurch widme ich mich dem Lernformat des gamebased learning. Das Ziel der Veranstaltung besteht darin den Campus kennenzulernen und einen Einblick in bzw. einen Überblick von wissenschaftlichen Arbeitsprozessen zu erhalten. Als online tool habe ich inzwischen die Anwendung GooseChasegefunden, die ich möglicherweise testen werde. Eine solches Lernformat lässt sich aber auch mit weniger online tools erstellen. Dies werde ich mir den Sommer über überlegen. Sicher ist bereits, dass ich den Sommer nutze, um mich zu erholen und dabei in aller Ruhe ein Stück Schokolade essen werde.