Neues Jahr: neues Glück
Zu Beginn: Ein frohes neues Jahr 2022! Das Jahr dauert schon einen Monat und dieser Gruß ist spät dran, ebenso wie ein neuer Beitrag zum Thema Lehren und Lernen. Das Leben kam dazwischen und aus Gründen des beruflichen Umbruchs im Herbst 2021 und gesundheitlichen Herausforderungen zu Jahresbeginn ließ dieser Beitrag mehr als sechs Monate auf sich warten.
Der Fokus dieses Beitrags liegt auf dem Thema Körperlichkeit.
Wir Lehrende/Kursleiter:innen/Workshopgestalter:innen wissen genau, dass sich Körper und Geist nicht trennen lassen. Wir „verkörpern“ unsere Inhalte, wir sind das Hauptmedium bei der Vermittlung von Inhalten und bei der Gestaltung von Aneignungsmöglichkeiten. Das bedeutet einerseits, dass wir durch unserer körperlichen Erscheinung bewusst und unbewusst Nachrichten mitsenden (z.B. Kleidung, Stimmgebrauch, Gewohnheiten, Bewegungsabläufe u.ä.). Andereseits haben wir selbst körperliche Empfindungen (Hunger, Harndrang, Rückenschmerzen, o.ä.). Diese scheinen besonders bei digital gestützten Begegnungen in den Hintergrund zu treten, bzw. sind einfacher zu verbergen und vielleicht leichter lösbar. Es entsteht der Anschein (und vielleicht sogar der Anspruch) mehr Geist als Körper zu sein.

Die Anerkennung der eigenen Körperlichkeit und der damit einhergehenden Bedürfnisseund Irritationen lädt somit zur Beobachtung ein. Wie gehe ich damit um? Was verberge ich? Was lege ich offen? Welche Unterschiede bestehen in Präsenz- bzw. Onlinesituationen? Diese Fragen beziehen sich auf eine professionsbezogene Reflexion.
Für mich persönlich bedeutet das, etwas achtsamer mit meinem Körper umzugehen und ihn als wichtige Ressource (nicht nur) für meine beruflichen Abenteuer zu sehen. Deswegen stehen Ausdauersport, Dehnen und Kräftigen auf dem Plan. Nachdem diese Vorhaben bei mir häufig daran scheitern, dass sie mich langweilen (spannenderweise auf eine geistige Art), höre bzw. schaue ich mir spannende Vorträge an. Hier meine aktuelle Auswahl:
- Falls es eine Podcastfolge sein soll (da lässt es sich leichter an der frischen Luft bewegen): Folgende Teaching in higher ed – Folge hat mich inspiriert: Radical Hope: A Teaching Manifesto mit Michael Gannon
- Ted Talks gehen immer (https://www.ted.com/), aktuelle besonders spannend der Beitrag von Anant Agarwal und von Elisabeth Wayne, die beiden über verschiedene Aspekte von Campusleben sprechen
- Über Sinn und Unsinn von sogenannten 21st century skills wird in diesem Video auf youtube berichtet
- Wer Lust hat sich evidenzbasiert mit verschiedenen Lehr-Lernformaten zu beschäftigen ist bei diesem youtube-Video des University:Future Festival gut aufgehoben
- Auch das Keynote-youtube-Video von Dr. Jan-Martin Wiarda , der sich bei ebd. Festival die Frage stellt, ob die 20er Jahre das Jahrzehnt der digital gestützten Lehre sind und dabei eine realistische
rEinschätzung gibt und auch notwendige Voraussetzungen ausspricht.
Darüber hinaus lädt das Thema dazu ein, dass wir uns Gedanken über die Bedingungen unserer Arbeit als Lehrende machen und über die Auswirkungen auf unser körperliches Wohlbefinden. Natürlich bietet der Jahresbeginn auch die Gelegenheit alte Seiensweisen zu überdenken, etwas loszulassen und neue Gewohnheiten einzuführen. Vielleicht passen diese Gedanken und Ideen auch in die lehrveranstaltungsfreie Zeit, die uns als Unilehrende bevorsteht.
Ich werde die Zeit nutzen, Blogbeiträge zu schreiben, wenn ich schöne, spannende Themen finde. Bitte sendet mir Fragen oder Themenvorschläge zu, als Kommentar oder an mich schicken lisa@lisadavid.eu. Gastbeiträge sind natürlich jederzeit willkommen!
Viel Energie für das Semesterende!