Neujahrsvorsätze

Alles Gute im neuen Jahr. Jedes Jahr zieht sich das Thema der guten Vorsätze durch den Januar. Was möchte wir anders machen, optimieren, verbessern, unterlassen? In Bezug auf die Lehre habe ich dazu einige Ideen von Kolleginnen und Kollegen gehört:

  • Mehr Ordnung in den Unterlagen
  • Schönere/Übersichtlichere/Bessere Folien
  • Endlich einen E-Learning Kurs anlegen
  • Die Ideen aus dem letzten FBZHL Kurs/Podcast/Artikel/etc. umsetzen
  • Eine genaue Vorlage für die Benotung der studentischen Leistungen erstellen
  • Meine Lehrveranstaltung selbst evaluieren
  • … uvm.

Ich selbst möchte einen einzigen Tipp aussprechen: Legen Sie sich ein Lehrtagebuch an. Ob Sie lieber in Papierform oder digital gestützt oder in Mischform schreiben, bleibt Ihren Präferenzen überlassen, hauptsache Sie schreiben auf und halten fest. Hierfür kann ich folgende simplen Leitfragen vorschlagen: What? So What? Now What?

So viele unserer Gedanken, unseren Reflexion während der Aktion (Donald Schöns: Reflection in Action) geht verloren, weil auf dem Weg aus dem Kursraum Studierende Fragen stellen, das Handy klingelt, neue E-mails im Posteingang warten usw. Doch gerade die Reflexion über die Gedanken während der Kurszeiten (Reflection about Reflection in Action) bergen wertvolle Erkenntnisse. Die Geistesblitze, Alternativstrategien, Emotionsanalyse, kurzzeitige ‚Black-outs‘, Wahrnehmung gruppendynamischer Kräfte, Flow-Erlebenisse uvm, bieten uns Hinweise auf unser Lehrpotential. Leider wird der Grund von didaktischer Selbstreflexion häufig auf die Selbstoptimierung geschoben. Das ist aber nur die halbe Miete. Die meisten meiner bisherigen TeilnehmerInnen in reflexionsfokussierten Kursen und ich selbst vergessen regelmäßig die gelungenen, positiven und erfolgreichen Lehrerlebnisse überhaupt zu formulieren, geschweige denn, festzuhalten. Das ist sehr schade, weil so bleiben weite Teile unseres didaktischen Tuns willkürlich.

Seid also nicht (nur) auf der Suche nach verbesserungs- oder optimierungsbedürftigen Aspekten der eigenen Lehre sondern macht euch die lernergbnisförderlichen Momente ebenfalls bewusst. Dazu gehört auch positives studentisches Feedback oder die dankbaren Reaktionen auf Engagement und Humor. Ich selbst nehme mir genau das vor und vor allem nehme ich mir vor, dieses Vorhaben über den Januar hinaus zu verfolgen – es wird sich lohnen.

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